Solange sich die Gesellschaft „nicht um die Sonne der Arbeit“ drehe, schrieb Marx 1875, könne sie kein Gleichgewicht finden. Gewerkschaftliche Auseinandersetzungen bewegen sich, gelenkt von den Gravitationskräften sozialer Ungleichheit, auf einer Umlaufbahn rund um den Begriff der Arbeit. Dabei wird von Arbeitswelt oft gesprochen, als wäre sie ein fremder Mond: eine im luftleerem Raum schwebende, tote Welt geraubter Lebenszeit. In der Arbeit kreuzen sich jedoch zwei Welten: Zum einen ist Arbeit Moment von Entfremdung und Ausbeutung. Gleichzeitig birgt Arbeit die Möglichkeit von Verwirklichung und gesellschaftlichem Reichtum.
In diesem Online-Seminar stellen wir uns den Fragen: Was bedeuten Begriffe wie „Entfremdung“, „Verwirklichung“ und „Verdinglichung“? Wo kann Gewerkschaftspolitik über die Forderung gerechter Verteilung hinausgehen? Wo schimmert in konkreter Arbeit die Möglichkeit der Veränderung der sozialen Verhältnisse hervor?
Dieses Online-Seminar soll einen begrifflichen Werkzeugkoffer bieten, um über die Veränderbarkeit der Welt nachdenken zu können, denn: „Die Begriffe, die man sich von was macht, sind sehr wichtig. Sie sind die Griffe, mit denen man die Dinge bewegen kann.“ (Bertold Brecht)
Zeit: ca. 2 Stunden